Über: Widerstandsbewegungen vernetzen

Mehr zur Schwerpunktseite zu Aktivismus in Westasien und Nordafrika und neuen Formen internationaler Solidarität

Zehn Jahre Revolution und Bewegung in Westasien und Nordafrika

Die Revolutionen in Westasien und Nordafrika (WANA) begannen vor 10 Jahren, in 2010/11. Aber auch davor gab es Bewegungen und Proteste für mehr Teilhabe und soziale Gerechtigkeit, die es aber nicht unbedingt in die westlichen Medien schafften, wie zum Beispiel die Streikbewegung oder Kifaya in Ägypten.

Widerstandbewegungen zu vernetzen bleibt eine wichtige Aufgabe der RLS. Mit den aktuellen Texten wollen wir die Erfahrungen von Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen und ihre Sicht auf die Kämpfe der letzten Jahre und darüber hinaus in den Blick nehmen.

Mit unserem Partner NAWARA setzen wir kreative Bildungsformate um, die die Revolutionsdekade als «eine Zeit in Bewegung» begreifen, anstatt sie unter dem Aspekt «Erfolg» oder «Scheitern» einzuordnen.

Die meisten der vorliegenden Texte sind aus diesen Diskussionsveranstaltungen, genannt «Salons», hervorgegangen. Die sehr intensiven und berührenden Gespräche verdeutlichten, wie sehr das Private politisch ist und wie einige Themen gemeinhin ganz aus den politischen Fragestellungen ausgeblendet werden, obwohl sie die Erfahrungen vieler sind. Zum Beispiel: Wie können wir uns in einem revolutionären Kontext engagieren ohne uns dabei persönlich aufzugeben und krank zu werden? Und welche Form von Fürsorge und Heilung sind notwendig in Zeiten revolutionärer Umbrüche?

Da viele der Teilnehmer*innen sich nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Repressionen in ihren Ländern im Exil befinden, waren Fragen rund um die Rolle von Aktivist*innen in der Diaspora ein weiterer wichtiger Schwerpunkt: Welche Rolle können Aktivist*innen im Exil spielen, wie können sie die Kämpfe in der Region unterstützen und wie mit dem Gefühl der Ohnmacht umgehen? Wie kann Solidarität aussehen und welchen neuen ideologischen Rahmen braucht es um wirkungsvolle Solidaritätsstrukturen aufzubauen?

Immer wieder geht es bei den Diskussionen auch um die Rolle deutscher und europäischer Politiken und Interessen und wie sich diese negativ auf die emanzipatorischen Bewegungen in der Region auswirken. Statt Demokratie werden durch Realpolitik autoritäre Regierungen unterstützt. Daher auch hier die Frage: Welche Form von Solidarität braucht es, insbesondere von Seiten der Zivilgesellschaften im globalen Norden?

Diese Seite will aktuelle Debatten rund um das Thema Revolution und Solidarität anstoßen und unterstützen.
 

Zum Schwerpunkt

«Widerstandsbewegungen vernetzen 2018»

Details

Drei Tage lang diskutieren, austauschen und Widerstände vernetzen, gegen Autoritarismus hier und dort: 50 Aktivist*innen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen nahmen teil an der Konferenz «Connecting Resistances - Emancipatory Activism in West Asia, North Africa and Germany» Ende September 2018, um sich über lokale Kämpfe auszutauschen und an neuen Strategien trans- und internationaler Solidarität zu arbeiten.

Organisiert wurde sie von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ALSHARQ e.V.

Kontakt

Rolle Persondetails
Tanja Tabbara
E-Mail: tanja.tabbara@rosalux.org
Referentin für WestasienDr. phil. Katja Hermann
E-Mail: katja.hermann@rosalux.org
Telefon: +49 30 44310 530