Dokumentation «Kapitalismus aufbrechen!»

Risse erweitern in-gegen-und-jenseits-des-Kapitalismus. Luxemburg Lecture mit John Holloway

Information

Zeit

07.12.2011

Veranstalter

Uta Tackenberg,

Mit

John Holloway

Themenbereiche

Ungleichheit / Soziale Kämpfe, Gesellschaftstheorie

John Holloways Aufforderung "die Welt zu verändern, ohne die Macht zu übernehmen" führte zu einer weltweiten Diskussion um Methoden, mit denen der Kapitalismus überwunden werden kann. In seinem neuen Buch "Kapitalismus aufbrechen" entwickelt er die Diskussion weiter, wie hier und heute grundlegende Veränderungen zu erreichen sind.

Anstatt die scheinbare Stabilität des Kapitalismus in den Vordergrund zu stellen, geht es für Holloway um die Risse, die wir dem Kapitalismus abtrotzen. Wie können sie zu sich erweiternden Breschen gemacht werden? Die Frage nach der Revolution ist nicht, wie der Kapitalismus endgültig zerstört werden kann, sondern, wie sich verhindern lässt, dass er immer wieder reproduziert wird und wie unsere Praxen sich verändern müssen, damit wir diese Reproduktion beenden, also Augenblicke und Räume des Widerstands erschaffen, in denen wir auf eine andere Art handeln, in einer anderen Weise Sachen tun, mit denen wir einen Kampf um die Würde führen. Die Kritik der Arbeit, des Staats und der Parteiform nehmen in seiner Theorie eine besondere Rolle ein und die positiv-kritische Bezugnahme auf den Zapatismus stellt eine zentrale Facette seines Denkens dar. Wie erschaffen wir eine andere Welt?

www.youtube.com/rosaluxstiftung

www.flickr.com/photos/rosalux/sets/72157628323343495/

John Holloway lehrt an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (BUAP) in Puebla/Mexiko. Aus der Tradition des Open Marxism kommend, hat er, inspiriert von kritischer Theorie und italienischem Operaismus, die marxistische Theorie in zentralen Bereichen mit weiterentwickelt. Zum Thema jetzt ein Briefwechsel mit Hilary Wainwright: Kapitalismus aufbrechen oder den Staat zurückfordern? In: Luxemburg 3/2011 S.146-153