Dokumentation «Das weiße Denken» von Lilian Thuram

Video und Graphic Recording der Lesereise mit dem früheren französischen Fußballstar

Information

Zeit

11.05.2022 - 01.06.2022

Themenbereiche

Rassismus / Neonazismus, Kunst / Performance, Westeuropa, Nordafrika

Es lief wie ein Heimspiel, als der frühere französische Fußballstar Lilian Thuram am 11. Mai 2022 in der Volksbühne erstmals sein Buch «Das weiße Denken» in der deutschen Übersetzung vorstellte.

Einen kleinen Eindruck der hochkonzentrieren Atmosphäre in Mitten der 100 Zuschauenden im Roten Salon vermittelt das Graphic Recording, das an diesem Abend spontan entstand.

Wir danken Yorgos Konstantinou von Imagistan, uns teilhaben zu lassen und diesen Abend in einem großartigen Bild zusammengefasst zu haben. Nicht nur die wichtigsten Aussagen Thurams, die Thesen des Buchs und mögliche Handlungsperspektiven sind dargestellt, sondern sogar Nachfragen aus dem Publikum.

Einen Bericht von der Veranstaltung am 1.6.2022 und weitere Fotos können auf der Website des St. Pauli-Museums angesehen werden.

Das Ergebnis eines Graphic Recording der Buchvorstellung mit Lilian Thuram: «Das weiße Denken» am 11. Mai 2022 in der Volksbühne Berlin Yorgos Konstantinou, Imagistan

Lilian Thuram engagiert sich seit langem in der antirassistischen Bildungsarbeit. Anschaulich beschreibt er, wie die europäischen Gesellschaften die Kategorien Schwarz und weiß erfunden haben, um Kolonialismus, Versklavung und Ausbeutung zu rechtfertigen. Bis heute zementiert das weiße Denken Herrschaftsverhältnisse und Ungleichheit in der ganzen Welt. In vielen Beispielen, auch aus seiner persönlichen Erfahrung, zeigt Lilian Thuram, wie diese Deutungsmuster funktionieren und wie sie allgemeingültig werden konnten. Es ist ein zutiefst humanistischer Appell, eingeschliffene Denkstrukturen zu hinterfragen, um so das Fundament für neue Solidaritäten zu legen. Nur dann können wir einander endlich wieder als Menschen begegnen – und die Krisen der Gegenwart gemeinsam bewältigen.

Die Veranstaltung am 11.5.22, moderiert von Franziska Albrecht (RLS) fand in Kooperation mit der Fondation Lilian Thuram – Education contre le racisme, Edition Nautilus, antifascist-europe, Tageszeitung taz, Gesellschaftsspiele Berlin und der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt. Die Lesereise machte am 12.5.2022 in Leipzig halt und wird Station in München (30.5.), Dortmund (31.5.) und Hamburg (1.6.) machen.

Die Veranstaltung am 1.6.22, von der das Video stammt, fand in Kooperation mit Edition Nautilus, antifascist-europe, Tageszeitung taz1910 – Museum für den FC St. Pauli e.V., FC St.Pauli, Fondation Lilian Thuram – Education contre le racisme und der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.

Man wird nicht weiß geboren, man wird dazu gemacht.

Lilian Thuram, geboren 1972 in Guadeloupe, ist ehemaliger Profifußballer, französischer Rekordnationalspieler, Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000. Seit Jahrzehnten engagiert er sich in der antirassistischen Aufklärungsarbeit. 2008 beendete er seine sportliche Karriere und gründete die Stiftung «Éducation contre le racisme, pour l’égalité». Er ist Autor mehrerer Bücher und wurde für sein Engagement mit diversen Preisen und Ehrendoktorwürden ausgezeichnet.

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