Am 4. September 1970 wird Salvador Allende Gossens zum neuen Präsidenten Chiles gewählt. Sein Wahlsieg war ein Sieg der Unidad Popular, einer Koalition linker Parteien – getragen von einer beispiellosen Kampagne und einem Volk, das mit dem Projekt der Unidad Popular einen emanzipatorischen Horizont von Würde und sozialer Gerechtigkeit verband.
Zwar schöpfte Allende aus dem revolutionären Geist der Zeit, wusste aber um die Besonderheiten seines Landes. Er war überzeugt von einem «Sozialismus à la Chilena» oder mit «Empanada und Rotwein», wie er mehrfach den nationalen Charakter seines Projekts verteidigte und damit gleichzeitig dem Vorwurf begegnete, mit seinem Versuch eines demokratischen Sozialismus unter einem «sowjetischen Joch» zu stehen.
Der Unidad Popular ging es darum, ein anderes Chile aufzubauen - mit Menschen, die nicht mehr Objekt von Politik sind, sondern selbst den Aufbau einer menschlicheren, gerechteren und besseren Gesellschaft gestalten.
Allendes Wahlsieg
Das Berliner Rayuela-Kollektiv sammelt Erinnerungen an diese Zeit des Aufbruchs in Chile. Sie sind noch immer bestimmt durch die Hoffnungen, die Freude und auch die Euphorie, die der Wahlsieg der Unidad Popular am 4. September 1970 auslöste.