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Die Kunsthistorikerin Alexandra Panzert hatte für ihre Dissertation zwei bekannte Bauhausforscher*innen als Betreuer*innen: Den Kommunikationswissenschaftler
Patrick Rössleran der Universität Erfurt und Anja Baumhoffvon der Fakultät Design und Medien an der Hochschule Hannover. Sie konnte sich, ausgestattet mit einem für heutige Arbeitsverhältnisse an Universitäten luxuriösen Fünfjahresvertrag an der Hochschule Hannover, ihrer Forschung widmen. Mit Das Bauhaus im Kontext liegt nun der interessierten
Öffentlichkeit die Buchfassung vor.
Panzert untersucht das Bauhaus als Ausbildungsinstitution und unter der Fragestellung, ob es «programmatisch» (S. 270) und auch personell spätestens ab der Dessauer Periode eine Kunstgewerbeschule war, da die Jungmeister eben genau dies gewesen seien (S. 126), auch wenn Gropius sich vom Begriff «Kunstgewerbe» stets abgrenzte und ihn auch nie für das Bauhaus verwendete. Als Methode wählt Panzert einen Vergleich mit vier anderen Kunst- und Gestaltungsschulen. Die Autorin zählt zu Beginn circa 30 bekanntere Schulen auf, die einerseits staatlich waren und als Teil der Kunstschulreform angesehen werden (vgl. die Liste auf S. 14). Ihre Referenzen in Form der Burg Giebichenstein, der Frankfurter Kunstschule, der Kölner Werkschulenund der Vereinigten Staatsschule für freie und angewandte Kunst in Berlin wählt sie auch aufgrund der Verfügbarkeit von Quellen aus. Neben Literatur und
Quellen zu diesen fünf Schulen selbst hat sie eine umfangreiche Volltextsuche nach ihnen in etlichen digitalisierten Kunstzeitschriften und Tageszeitungen vorgenommen. Das Vorhaben leide aber, so Panzert, unter dem Umstand, dass künstlerische Ausbildung und Ausbildungsstätten in der Kunstgeschichte angesichts des dort immer noch vorherrschenden Genie-Mythos ein Stiefkind der Forschung seien.
Die ganze Rezension im PDF lesen.
Alexandra Panzert: Das Bauhaus im Kontext.Kunst- und Gestaltungsschulen der Weimarer Republik im Vergleich; Gebr. Mann Verlag. Berlin, Mai 2023, 327 S., 59 S/W-Abb., Hardcover 59 Euro
