Die Hindunationalisten sitzen trotz massiver innenpolitischer Probleme und einer tief greifenden Wirtschaftskrise fest im Sattel. Durch geschickte Symbolpolitik ist es ihnen gelungen, unterschiedliche Teile der indischen Gesellschaft zu vereinen. Ideologisch geben sie sich dabei flexibel. Sie agieren als Kämpfer gegen Korruption und das alte politische Establishment, geben sich als Modernisierer der Wirtschaft und strenggläubige Hindus.
Unter der Oberfläche jedoch treiben sie die neoliberal-autoritäre und ethnisch-religiös geprägte Transformation Indiens voran. Warum? Ein Blick auf Geschichte, Ideologie und Ziele der hindunationalistischen Bewegung in Indien gibt Antworten.
Aurel Eschmann studiert Global Studies und erforscht die autoritären Transformationen in Indien und China. Derzeit arbeitet er im Südasien-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Der Text entstand unter Mitarbeit von Stefan Mentschel, dem Leiter des Regionalbüros in Neu-Delhi.