Entlang der globalen Waren- und Wertschöpfungsketten geschieht großes Unrecht, gibt es viel Leid. Zugleich könnten sie Ausgangspunkt für soziale Aufwertung sein. Das jedoch muss erkämpft werden.
Globalisierung, Lieferketten, Menschenrechte – gegenwärtig ein Miss-, kein Dreiklang. Daran ändert auch das im Januar in Kraft getretene Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz Lieferkettengesetz, nicht genug. Es ist ein Anfang, der deutsche Unternehmen in die Pflicht nimmt, die Menschenrechtslage entlang der Lieferketten zu verbessern. Von denen hatten sich zuvor in einem Monitoring des Auswärtigen Amtes rund 85 Prozent nicht bereit erklärt, freiwillige Selbstverpflichtungen im Rahmen eines Nationalen Aktionsplans einzugehen. Eine ehrliche Ansage, die verallgemeinerbar ist für das Agieren von Konzernen weltweit.
Zivilgesellschaften, Gewerkschaften, Arbeiter*innen entlang der Wertschöpfungsketten haben nun mehr Möglichkeiten, gegen ausbeuterische Unternehmenspraktiken vorzugehen. Wirklich Wirkung entfalten würde dies nur, wenn es ausreichend internationale Regelungen zum Schutz der Arbeitenden, der Umwelt und zur Wahrung der Menschenrechte gäbe. Davon sind wir weit entfernt. Und das wird es kampflos nicht geben.
Inhalt
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Wie die Sache endet, ist nicht ausgemacht
Real ist durch Krieg seit Beginn der 1990er Jahre nichts mehr gewonnen worden. Gespräch mit Lutz Brangsch -
«Textilien verkörpern das Wesen des Kapitalismus»
Ein Gespräch über das Lieferkettengesetz, seine Lücken und Tücken -
Ketten der Macht
Die Infrastruktur des Neoliberalismus – ein Mechanismus der Herrschaft -
Ethisches Verhalten im globalen Wettbewerb?
Nur die Humanisierung eines unerbittlichen Marktwettbewerbs -
Verbindlichkeit schaffen
Der UN-Treaty soll globale Regeln für die globale Weltwirtschaft multilateral gestalten -
Unlösbarer Konflikt?
Die Widersprüche zwischen Nationen und Kapital sind dem Wirtschaftssystem immanent -
Gerichte als Arena
ECCHR geht unkonventionelle Wege, um Menschenrechtsverletzungen juristisch und politisch zu bearbeiten -
Vollmundige Versprechen, fehlende Veränderung
In der Schokoladenindustrie wird besonders deutlich, warum die Einhaltung von Menschenrechten nicht der Industrie überlassen werden darf -
Antriebswende
Elektroautos sind ressourcenintensiv, und entlang der Wertschöpfungskette gibt es viele Ungerechtigkeiten -
Ungeschliffen bis roh
In der Diamantenverarbeitung Indiens zeigt sich, wie wenig die eigentlichen Produzent*innen vom Wert ihres Endprodukts haben -
Meilenstein oder Blender?
Europas entwaldungsfreie Lieferketten – ein Kompromiss gibt Anlass zur Hoffnung, reicht aber nicht aus -
Bescheidene Aussichten
Die Möglichkeiten, Rechte von Betroffenen einzuklagen, sind unzureichend
Globale Perspektiven von links: Das Auslandsjournal
maldekstra ist ein publizistisches Format, das internationalistische Diskurse und Praxen entlang von zentralen Themenlinien diskutiert.
Der Name ist dabei Programm: «Maldekstra» steht für «links» in der Weltsprache Esperanto und meint vor allem, aktuelle Fragen in ihrem globalen Rahmen zu sehen, nach weltgesellschaftlichen Lösungen zu suchen für Probleme, die in einer ökonomisch, politisch und kulturell immer enger zusammenrückenden und doch so zerrissenen Welt nur noch auf planetarischer Ebene behandelt werden können.
Diese großen Themen werden bei maldekstra entlang von konkreten Perspektiven anschaulich erzählt: internationale Partner und Personen der Rosa-Luxemburg-Stiftung werden vorgestellt, Fachdebatten übersetzt und sowohl die Vielfalt, als auch das Gemeinsame internationaler Entwicklungen aufgespürt. Möglicherweise erscheint die Welt dabei anders als bisher gewohnt – in einer linken weltgesellschaftlichen Perspektive.
maldekstra ist ein Kooperationsprojekt, das die Rosa-Luxemburg-Stiftung gemeinsam mit der common Verlagsgenossenschaft e.G. herausgibt. Sie erscheint mehrmals im Jahr als Beilage in der Wochenzeitung der Freitag und der Tageszeitung neues deutschland sowie online bei rosalux.de.
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