«Creative Industries» – das ist der Schlüssel für die Metropolenentwicklung im 21. Jahrhundert, sagt Richard Florida. Und wir, die kreative Klasse – naja zumindest viele von uns – fühlen sich geschmeichelt und glauben es. Stadtregierungen wie in Berlin rücken die «Creative Industries» in das Zentrum von Image- und Standortpolitik. Nicht zuletzt Berlin ist in den letzten Jahren tatsächlich zum Anziehungspunkt für Kreative aller Art geworden, weil hier ein entsprechendes (multi)kulturelles «Kapital» versammelt ist, eine kreative Spannung entsteht, ebenso aber billig Wohnraum, Ausstellungsflächen, Gemeinschaftsbüros zur Verfügung stehen, das Leben in der Stadt im Vergleich mit anderen Metropolen günstig ist. «Arm aber sexy» eben. «Be creative, be precarious, be Berlin» – könnten wir die Anrufung eines bekannten Stadtmarketings paraphrasieren. Die Zahl der sogenannten Kreativen aus den Bereichen Kunst, Publizistik, Medien, Musik und Werbung wird in Berlin auf über 350.000 geschätzt – ein enormes Potenzial, das zugleich die Konkurrenz um Jobs, Räume und KäuferInnen der Kreativprodukte verschärft. (...)
Textbeiträge
- Mario Candeias: «Die neuen Solo-Selbständigen zwischen Unternehmergeist und Prekarität»
erschienen in: Prokla 150, 38. Jg. 2008 - Jamie Peck: «Creative moments: working culture, through municipal socialism and neoliberal urbanism»
April 2009 - Silke van Dyk: «Gegenstrategien als (neue) Systemressource des Kapitalismus?»
erschienen in: Prokla 157, 39. Jg., 2009 - Ingo Bader:«Creating City»
Vortrag bei dem Panel «Creating City – privat, staatlich, öffentlich?» am Samstag, 14.11.
Videos: ÜberLeben in den «Creative Industries»
Zwischen Lust und Last des Informellen. Dokumentation der internationalen Konferenz von Rosa-Luxemburg-Stiftung und «Helle Panke e.V.»