Es ist begrüßenswert, dass die Problematik eines „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in zunehmendem Maße in Büchern, Artikeln und auf Konferenzen thematisiert wird, denn es wird immer offenkundiger: Die gesellschaftspolitischen Probleme des real existierenden globalisierten Kapitalismus – Armut, Krieg, Umweltzerstörung – sind nicht mehr im Rahmen des bestehenden Systems zu lösen. Ein neues Gesellschaftsmodell wird zwingend notwendig. Dass in zunehmendem Maße Linke sich nicht mehr scheuen, das Kind mit dem Namen „Sozialismus“ auch richtig zu benennen, ist erfreulich. Offensichtlich sind wir aber fast 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus noch weit davon entfernt, die Ursachen für das vorläufige Scheitern umfassend analysiert und die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen zu haben. Folglich ist auch weitgehend unklar, wie ein Sozialismus im 21. Jahrhundert aussehen soll und kann. Aus vielen politischen Diskussionen mit Bürgern unseres Landes weiß ich jedoch um die Sehnsucht nach politischer Orientierung zur Veränderung der bestehenden Verhältnisse, nach „einem politischen Halt“, der jenseits der täglichen Lügen der Politiker und Massenmedien liegt. Der politische Gegner tut alles, um die Erfahrungen mit dem real existierenden Sozialismus mit Stumpf und Stiel auszurotten, sozialistische und soziale Entwicklungen rund um den Erdball zu verleumden. Die geballte Macht des Großkapitals und der ihm hörigen Massenmedien wird eingesetzt, um die Menschen von den lebensbedrohlichen Problemen des real existierenden Kapitalismus abzulenken und Meinungen zu produzieren, die der Erhaltung und Festigung des existierenden Systems dienen.
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