Am 10. Dezember 2023 jährt sich zum 75. Mal die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Sie sind bis heute vielerorts ein uneingelöstes Versprechen.
«Die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte» bilde die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt, heißt es in der Präambel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Die Festschreibung der Menschenrechte für alle Menschen zunächst in der Charta der Vereinten Nationen und dann ausführlich in der Menschenrechtserklärung entsprang einer Negativerfahrung mit Unrecht, Krieg, Gewalt, Kolonialismus, Rassismus, Ungleichheit. Nicht nur deshalb ist die Erklärung «eines der großen Dokumente der Weltgeschicht»“, wie die einstige UN-Menschenrechtshochkommissarin Mary Robinson feststellte.
Bis heute ist das Dokument jedoch ein uneingelöstes Versprechen. Es gibt Kriege, Menschen sterben an Hunger, werden rassistisch verfolgt, versklavt, vertrieben, leben in Unfreiheit. Die universelle Gültigkeit ihrer Rechte wird täglich aufs Neue infrage beziehungsweise in Abrede gestellt.
Menschenrechte sind also in der Gegenwart alles andere als unteilbar. Und auch die postulierte Gleichrangigkeit der in 30 Artikeln formulierten Menschenrechte steht täglich zur Disposition.
Inhalt
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Meilenweit von einer wirklichen Energiewende entfernt
Nadja Charaby über koloniale Muster und zu der Frage, warum linke Bewegungen zu leise sind -
«Menschenrechte müssen gelebt und aktiviert werden»
Eva Wuchold über eine 75-jährige, sehr wechselvolle Geschichte des Engagements -
Bereichernde Besonderheiten
Wie kann sich die Menschenrechtserklärung den Erfahrungen der Peripherie annähern? -
Kampf gegen Ungleichheit
Das ungenutzte Potenzial der Menschenrechte ist groß. Eine Umkehr ist dringend geboten -
Gibt es wirklich nur ein einziges Modell?
Das Recht auf Entwicklung ist ein wichtiges Werkzeug zur Selbstbestimmung der Völker -
Globales Bewusstsein für Menschenrechte
Es lohnt sich, zu kämpfen, auch wenn die Entwicklung zum Besseren ins Stocken geraten ist -
Schützt die Umweltverteidiger*innen!
Für einen Großteil der Gewalt und der Repressionen gegen Klimaaktivist*innen ist wirtschaftliches Wachstumsstreben verantwortlich -
Menschenrechte für Abstammungsgemeinschaften
Eine UNO-Deklaration über die Rechte von Gruppen, die aufgrund von Arbeit und Abstammung diskriminiert werden, ist geboten -
Kriminalisierung von Homosexualität in Ostafrika
In Uganda wurde eines der weltweit härtesten Gesetze gegen Schwule und Lesben erlassen -
Blutige Hände und weiße Westen
Auch Verletzungen ökonomischer Rechte müssen endlich international sanktioniert werden -
Miteinander verflochten
Wie Autoritarismus und Korruption die Menschenrechtslage in Kirgisistan beeinflussen -
Wer hat Grund zum Feiern?
Menschenrechte in Kirgisistan: Die Entwicklung beschreibt eine traurige Abwärtsspirale -
Zweierlei Maß
Polen im Jahr 2023 – ein bikulturelles, aber kein multikulturelles Land
Globale Perspektiven von links: Das Auslandsjournal
maldekstra ist ein publizistisches Format, das internationalistische Diskurse und Praxen entlang von zentralen Themenlinien diskutiert.
Der Name ist dabei Programm: «Maldekstra» steht für «links» in der Weltsprache Esperanto und meint vor allem, aktuelle Fragen in ihrem globalen Rahmen zu sehen, nach weltgesellschaftlichen Lösungen zu suchen für Probleme, die in einer ökonomisch, politisch und kulturell immer enger zusammenrückenden und doch so zerrissenen Welt nur noch auf planetarischer Ebene behandelt werden können.
Diese großen Themen werden bei maldekstra entlang von konkreten Perspektiven anschaulich erzählt: internationale Partner und Personen der Rosa-Luxemburg-Stiftung werden vorgestellt, Fachdebatten übersetzt und sowohl die Vielfalt, als auch das Gemeinsame internationaler Entwicklungen aufgespürt. Möglicherweise erscheint die Welt dabei anders als bisher gewohnt – in einer linken weltgesellschaftlichen Perspektive.
maldekstra ist ein Kooperationsprojekt, das die Rosa-Luxemburg-Stiftung gemeinsam mit der common Verlagsgenossenschaft e.G. herausgibt. Sie erscheint mehrmals im Jahr als Beilage in der Wochenzeitung der Freitag und der Tageszeitung neues deutschland sowie online bei rosalux.de.
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