DossierMigration
Fünf Jahre nach dem Sommer der Migration 2015 erleben wir in Europa und darüber hinaus eine nie dagewesene antirassistische und transnationale Solidarität. Die wachsenden Bewegungen solidarischer Städte, unzählige Konferenzen, Demos, Tribunale, Publikationen und Netzwerke halten dem aktuellen Rechtsruck in Europa die Idee einer besseren Gesellschaft der Vielen entgegen.
Gegen Rassismus und Antisemitismus formiert sich etwa in Deutschland eine neue Bewegung, die als Migrantifa im Wissen um Gewalt und Diskriminierung mit aller Macht für eine gerechtere Welt kämpft. Unter dem Motto «Der Osten bleibt migrantisch» spricht nun auch die zweite Generation von Eingewanderten über ihre Erfahrungen mit Rassismus in der ehemaligen DDR aus einer (p)ost-migrantischen Perspektive. Migration bleibt das bestimmende Feld, auf dem sich die Gesellschaft in einem demokratisierenden Sinne transformieren oder in nationalistischen Autoritarismus umschlagen wird.