DossierKlimagerechtigkeit
Die Klimakrise trifft alle – aber nicht alle gleich. Stattdessen wirken sich die Folgen der globalen Erwärmung sehr ungleich auf Menschen aus. Sie treffen gerade die am meisten, die am wenigsten zu den steigenden Temperaturen beigetragen haben und verstärken bestehende Ungleichheiten: zwischen Nord und Süd, zwischen Arm und Reich, zwischen denen, die sich besser schützen und die Klimapolitik mitgestalten können, und jenen, die von den Entscheidungen darüber ausgeschlossen sind.
Für erfolgreichen Klimaschutz braucht es klare staatliche Vorgaben, ausreichend Infrastrukturinvestitionen und Fördermittel sowie technische und regulatorische Innovationen und Verhaltensänderungen. Klimapolitik wird aber nur dann erfolgreich sein, wenn sie in all diesen Feldern sozial gerecht ausgestaltet ist. Umverteilung ist darum eine Grundvoraussetzung für Klimagerechtigkeit. Zugleich wäre ausbleibender Klimaschutz gerade in Industriestaaten zutiefst ungerecht gegenüber dem globalen Süden und nachfolgenden Generationen.
Doch auch die Anpassung an die dramatisch voranschreitende Klimakrise muss stärker in den Fokus rücken. Denn schon jetzt führt die Krise zu mehr Armut, einer stärkeren Marginalisierung von Menschen, mehr Flucht – und in der Folge zu mehr Konflikten um Ressourcen und der Zunahme nationalistischer Tendenzen in unseren Gesellschaften. Was es braucht ist eine gerechte Klimafinanzierung – bedürfnisorientiert und dem Prinzip folgend, dass der bezahlt, der das Problem maßgeblich verursacht hat. Wir müssen die Klimakrise als das behandeln was sie ist: eine der zentralen politischen Herausforderungen unserer Zeit!